Kinder-brauchen-Unterstuetzung-um-Krisen-ihrer-Eltern-zu-verarbeiten

Wie wichtig darf eine Mutter sich nehmen? Wieviel müssen wir Mütter zurückstecken, damit es unseren Kindern gut geht? Das ist eine Frage für mich geworden. Ich halte es für sehr notwendig, meinen Weg zu gehen und meine Persönlichkeit zu leben. Gleichzeitig geht es aber an den Kindern nicht spurlos vorbei. Was wäre das richtige Maß? Bin ich schuld, wenn mein Kleiner in der Schule gehänselt wird, weil seine Mama plötzlich den Aufstand probt?

Oder liegt es vielleicht an den anderen, die meinen Sohn in eine Art Sippenhaft nehme? Wenn ich wüsste, was ich machen könnte, damit meine Kinder nichts mitbekommen, wäre ich froh.

Gleichzeitig denke ich, sie müssen ihre Mutter doch kennen und sie müssen eine echte Mutter haben, eine authentische Mutter. Ich will Ihnen die Chance geben, das Leben kennenzulernen. Und das Leben besteht nicht nur aus Playmobil und Fußballspielen. Werden sie mir später vorwerfen, dass Sie meinetwegen Schwierigkeiten in der Schule bekommen haben? Oder werden sie irgendwann verstehen, was ich getan habe und dann zu mir stehen, vielleicht sogar ein bisschen stolz auf ihre Mama sein? Ich habe keine Antwort auf diese Frage und wünschte, ich könnte jemanden fragen.

Mal ganz ehrlich, mein Mann ist zwar angepasst und ein anerkanntes Mitglied dieser Gesellschaft, aber seine fehlende Empathie, seine Anspruchshaltung, seinen Chauvinismus, all das bekommen die Jungs doch auch nicht. Dafür werden sie in der Schule nicht gehänselt und auch nicht ausgelacht, eher werden sie bewundert. Die emanzipierte Mutter ist schon eher ein Grund zur Kritik. Niemand kann seinen Eltern entkommen, was soll es also bringen, wenn die Eltern sich verstellen? Ist das nicht für das Mutter-Kind-Verhältnis schlimmer, wenn sie glatt durch die Kindheit kommen und mir später vorwerfen, ich wäre unehrlich gewesen? Denke ich an meine eigene Mutter, dann erinnere ich mich an eine Hausfrau und Mutter ganz klassisch. Mein Vater hatte das Sagen.

Er hatte alles zu bestimmen, was bei uns im Haushalt ist und in der Familie vor sich ging. Meine Schwester hat sich das Leben genommen. Als Tochter aus einem geregelten Elternhaus, aus sicheren Familienverhältnissen, ohne die sogenannten finanziellen Sorgen. Manchmal denke ich, dass das nicht passiert wäre, wenn die Kindheit so toll gewesen wäre, wie meine Mutter immer behauptet. Meine Schwester hatte keine Kraft. Ich habe auch keine Kraft, rechtzeitig NEIN zu sagen oder mich Ulli gegenüber zu behaupten.

Merkt ihr es? Ich suche ein bisschen ein Alibi, weil ich Angst habe, meine Kinder zu schädigen. Ich bin aber froh, dass eine kleine Stimme in mir sagt, dass ich meine Kinder nicht schädige, sondern ganz aufrichtig und ehrlich als ihre Mutter auftrete. Ich freu mich schon so auf die nächste Woche mit ihnen.

Sachliche Informationen zum Thema: Die Rolle der Aufrichtigkeit von Eltern in Beziehungskrisen

Die Eltern-Kind-Beziehung ist eine der grundlegendsten und bedeutsamsten Beziehungen in unserem Leben. Sie prägt den Grundstein für unsere Emotionalität, soziale Fähigkeiten und unseren Umgang mit Herausforderungen. Bei Eltern, die eine Beziehungskrise durchmachen, ist es besonders wichtig, den Aspekt der Ehrlichkeit nicht außer Acht zu lassen. Aufrichtigkeit vermittelt Respekt und Wertschätzung gegenüber den Kindern. Sie zeigt ihnen, dass ihre Gefühle und Wahrnehmungen real und wichtig sind. Dadurch ermutigt sie Kinder, über ihre eigenen Emotionen, Ängste und Wünsche zu sprechen – eine essentielle Fähigkeit, um gesunde Beziehungen im Leben aufzubauen.

Bei einer Beziehungskrise kann es für Eltern schwierig sein, das richtige Gleichgewicht in der Kommunikation mit ihren Kindern zu finden. Einerseits sollten sie die Kinder vor unnötigen Belastungen schützen, andererseits ist es wichtig, eine Grundehrlichkeit aufrechtzuerhalten. Kinder bemerken häufig mehr von der angespannten Situation als Eltern denken und eine übermäßige Geheimniskrämerei kann Unruhe und Misstrauen schüren. Aufrichtigkeit bedeutet jedoch keineswegs, dass Kinder in die Rolle eines Therapeuten oder gar Vermittlers gedrängt werden sollten. Es geht vielmehr darum, die Tatsache einer Belastung anzuerkennen und zu versichern, dass der elterliche Konflikt nicht ihre Schuld ist. Kinder brauchen die Sicherheit, dass sie geliebt werden, unabhängig von der Beziehung ihrer Eltern und dass die elterliche Sorge und Verantwortung für sie trotz der Krise Bestand hat.

Kinder lernen von ihren Eltern – sowohl im Positiven als auch im Negativen. Wenn sie sehen, dass ihre Eltern respektvoll und ehrlich miteinander umgehen, auch in kritischen Zeiten, lernen sie wichtige Fähigkeiten für ihre eigenen Beziehungen.

Die Bedeutung der Aufrichtigkeit in Beziehungskrisen sollte allerdings nie den Bedarf an externer Hilfe überschatten. Fachleute wie Therapeuten, Berater oder Coaches können wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von Krisen bieten und dabei helfen, die Kommunikationswege offen und respektvoll zu halten.

Zusammengefasst ist Aufrichtigkeit ein elementarer Bestandteil in der Eltern-Kind-Beziehung und sollte besonders in Zeiten einer Beziehungskrise aufrechterhalten werden. Sie schafft eine Atmosphäre von Respekt, Sicherheit und Offenheit, die es Kindern ermöglicht, ihre Gefühle zu navigieren und zu verarbeiten.

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