Liebe Leserinnen und Leser,
ich habe gesehen, dass ich einige Abonnenten habe. Fast 80 Leute folgen meinem Blog jetzt. Das ist großartig. Und mein Logout schlägt Wellen. Die Journalistin, die sich bei mir gemeldet hatte, hat mir heute die Fragen für das Interview geschickt. Jetzt kann ich mich zumindest etwas vorbereiten. Geärgert hab ich mich über Fragen, die meine Jungs angingen. Ich habe noch nie, niemals ein Interview mit einem Mann gehört oder gelesen, bei dem es um seine Vaterschaft ging (außer er schreibt Kinderbücher oder singt Kinderlieder). Männer werden auch im Vorstellungsgespräch nicht gefragt, wer während ihrer Arbeitszeit auf die Kinder aufpasst. Oder, ob sie ihre Familienplanung abgeschlossen haben.
Es hat sich noch nicht durchgesetzt, dass weibliche Menschen nicht über ihre Fortpflanzungsorgane zu definieren sind. Die Angelegenheit ist meinen Mutteranteil schon schwer genug, da muss ich nicht auch noch danach gefragt werden.
Zum Thema hatte ich heute aber wirklich eine sehr blöde Erfahrung.
„Du hast uns allein gelassen.“ Diesen Satz musste ich heute von meinem Sohn hören. Jetzt klingt er in mir nach wie ein Tinnitus. „Du hast uns allein gelassen.“ Welche Mutter kann das aushalten? Wäre es nicht an Ulli, sich mit den Kindern und mir zu unterhalten? Wisst ihr, was er mir heute geschrieben hat? „Wenn eine Mutter sich benimmt wie du, hat sie kein Recht, sich Mutter zu nennen.“ Wäre er nicht der Vater meiner Kinder, hätte ich ihn einfach blockiert. So ein mieser Typ. Er macht Druck. Wahrscheinlich bekommt er Angst, weil er die Kontrolle verliert. Was weiß er von Mutterschaft? Oder von Vaterschaft. Mehr als 10 Minuten Zeit am Tag sieht er die Jungs nicht. Will er einen Keil zwischen mich und die beiden treiben? Wir sind eine Familie. Wir sind doch Menschen und wollen miteinander leben. Die Kinder und wir könnten doch ein Team sein. In mir geht die Welt unter. Ich weiß nicht, was werden soll.
Freitag fangen die Ferien an. Dann werde ich die Kinder zu mir holen. Das habe ich ihnen schon geschrieben und sie freuen sich. Ich muss ihnen in aller Ruhe erklären, was los ist. Ich lasse sie nicht allein, niemals.
Eure traurige und aufgebrachte Susanne
Sachliche Informationen zum Thema: